Klixbülls Land und Leute
Inhaltsverzeichnis
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- Auszug aus der Grundsteuermutterrolle von 1888
- Die Gemarkung Klixbüll und ihre alten Flurnamen
- Wohnplatznamen in Klixbüll und ihre Bedeutung
- Flurbereinigung in Klixbüll
- Der Klixbüller Koog
- Handwerk und Gewerbe in Klixbüll
- Das Armenwesen und Armenanstalt in Klixbüll
- Die Post
- Der Polizeiposten in Klixbüll
- Heimatvertriebene in Klixbüll 1945
- Friesen in Klixbüll im 20. Jahrhundert
- Aus dem Schulleben in Klixbüll
Auszug aus der Grundsteuermutterrolle von 1888 des Gemeindebezirkes Klixbüll/Klixbüller Koog.
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Die Gemeinde Klixbüll umfaßt 1747 ha.
Davon entfallen auf Landwirtschaftliche Nutzfläche: 1578 ha.
Die Fläche wird zu 37% (582 ha) als Acker und zu 63% (996 ha) als Dauergrünland genutzt.
Hof – und Gebäudeflächen: 41 ha,
Wege und Plätze: 42 ha,
Wasser, Moor, Heide: 58 ha,
Wald und Knicks: 28 ha.
Die Gemarkung gliedert sich in drei Bereiche, b.z.w. Gebiete auf:
a) die Geest mit einer Fläche von ca. 628 ha,
b) den Klixbüller Koog mit einer Fläche von 626 ha, siehe auch „Der Klixbüller Koog“ sowie
c) den Karrharder Gotteskoog-Süden mit einer Fläche von 493 ha.
Die Bundesstraße 199 trennt die beiden Bereiche Klixbüller Geest und Klixbüller Koog voneinander, die Bundesstraße 5 trennt in etwa den Karrharder Gotteskoog-Süden von den beiden ersten Bereichen. Der Klixbüller Koog wurde 1456, der Karrharder Gotteskoog 1562 – 66 eingedeicht.
Die Bundesstraße 199 wurde in alten Zeiten „Heerweg“ benannt, später Dorfstraße. Die Bundesstraße 5 war vor langer Zeit der Klixbüller Deich, sie wurde 1865 als Straße ausgebaut.
Es gab in Klixbüll früher folgende Flurnamen, einige von ihnen sind heute noch gebräuchlich:
Von Leck kommend westlich der B 199, etwa zwischen der Lecker Grenze und dem heutigen Moosweg heißen die Fennen „Die Heide“.
Daran anschließend in Richtung Westen liegt die „Neue Moose“, sie reicht bis an die Lindholmer Grenze.
Zwischen dem „Mooseweg“ und dem Weg „Süderring“ liegt das Land „Süden dem Heerwege“.
Daran anschließend westlich des Geestrandgrabens heißen die Felder „Edninge“ und zwar bis zum alten Mooseweg.
Weiter westlich des alten Mooseweges bis zur Lindholmer Grenze ist die „Alte Moose“.
Zwischen den Wegen „Süderring“ und „Dänischer Weg“ heißt die Gemarkung „Süden der Dorfstraße“.
Daran anschließend bis zur Lindholmer Grenze tauchen viele Flurnamen auf, wie z.B. Blunken, Alte Fennen, Großhamm, Kleinhamm, Magere Fennen, Oster Dänisch und Norder Dänisch, Oster-Tinningstedter Hamm und Wester-Tinningstedter Hamm.
In der Gemarkung zwischen den Wegen „Dänischer Weg“ und „Wegacker Weg“ tauchen die Namen Radefenne, Hemmesfenne, Flühefenne, Hörnk, Kraksfenne und Hogelsfenne auf.
Westlich des Wegackers bis zur Bundesstraße 5 nennt man die Fennen „Süden dem Dorfe“, daran anschließend bis zum Klixbüller Hauptsielzug liegt die Blage.
Im Karrharder Gotteskoog gibt es gebräuchliche Flurnamen wie: „Am alten Koogsweg“. Diese Fennen liegen an dem Feldweg, welcher von der B 5 in westlicher Richtung abgeht, etwa dort, wo früher das Chausseewärterhaus gestanden hat.
Der erste Weg in Richtung Niebüll. Am „Neuen Koogsweg“ (abgehend vom Klixbüller Friedhof in Richtung Niebüll, trifft dieser auf den „Schanzweg“) heißen die Fennen wie folgt : Schaffennen, Koogswegsende, Beiershamm.
Der zweite Feldweg in Richtung Niebüll, welcher von der B 5 in westlicher Richtung abgeht, ist der „Schanzweg“. Der Name stammt aus dem 30-jährigen Krieg, (1618-48). Vermutlich wurde er angelegt, um die Erde zur Schaffung einer Schanze als Verteidigungsanlage heranzuschaffen.
Auf der Klixbüller Geest hat der sog. „Mühlenweg“ bei der Flurbezeichnung eine wichtige Rolle gespielt. Der Mühlenweg verläuft fast parallel zur Bundesstraße 199, etwa 500 Meter nördlicher. Er heißt Mühlenweg, da dort in alter Zeit zwei Windmühlen gestanden haben (siehe Bericht, aus der Geschichte der Klixbüller Mühlen).
Die Fennen beidseitig dieses Weges heißen: „Vor dem Mühlenwege“ oder „Über dem Mühlenwege.“ „Vor“ bedeutete natürlich, daß diese Fennen von den Klixbüller Höfen aus gesehen „vor dem Wege“ lagen. Auch solche Namen wie „Der Mai“ oder „im Mai“ oder „Blasberg“ lagen am südlichen Mühlenwege.
Der sog. Stavensweg war auch für die Geest bedeutend. „Staven“ bedeutet soviel wie Hausfenne , auch „Toft“ genannt. Am Stavensweg lagen also viele hofnahe Fennen. Der Stavensweg ist der Verbindungsweg zwischen Klixbüll und Tinningstedt.
In der Nähe des Ortes Tinningstedt heißen die Fennen auf Klixbüller Gebiet: „Neuland“ und „an der Tinning-stedter Scheide“, „Flühe“ und „Langacker“.
Am Wanger Weg tauchen Namen auf wie „Zwischen den Strömen“, „Alter Wang“ und „Neuer Wang“ oder „Heide“.
Südlich des Wanger Weges, beidseitig der B 199, heißt die Feldmark „Wraagaard“.
In Kathal gibt es folgende Flurnamen: „Über dem Kathle“ (Kathal ist dänisch und bedeutet übersetzt : Katzenschwanz). Auch finden wir hier den Namen „Brensieg“ (an der Tinningstedter Straße) und „Boverstedter Wiesen“ (westlich Stockholmacker).
In der Umgebung des Hofes „Wraagaard“ und „Klixbüllhof“ finden wir die Feldbezeichnungen: „Jeß Johannsen’s Fennen“, „Vor dem Wasserlauf“, „Über dem Wasserlauf“, „Achtacker“ und „Fünfzehnacker“, „Hungerfennen“ und „Buttersbüll“.
Der Hauptentwässerungsgraben auf der Geest hieß früher der „Wasserlauf“, heute „Wraagaardgraben“. Entsprechend hießen die Felder unmittelbar am Graben „über“ oder „vor dem Wasserlauf“. Siehe auch Flurkarte auf der folgenden Seite. Zusammengestellt von Andreas Thomsen.
- Buttersbüll, an der Straße nach Bosbüll, erscheint 1534 in der Form „Bodcrbul“. Es bedeutet soviel wie „das Dorf mit Butter im Überfluß.“ Dort wohnten wohl früher sehr reiche Bauern. Das konnte man wohl sagen von einem gewissen „Jens Klixbüll“, der dort um 1530 lebte und sehr reich war.
- Rückenstadt, eine Katensiedlung, wird zuerst 1562 erwähnt. In der Topographie von W. Lesser von 1853 werden dort 8 Landstcllen und eine Schule genannt. Die Siedlung liegt zurückgezogen auf einer kleinen Anhöhe am Geestrand. Sie ist somit aus der übrigen Häuserreihe des Dorfes, etwa 200 Meter nach Osten, ausgeschert. Eventuell bedeutet der Name Rückenstadt zurückgezogene Wohnstätte. Eine andere Version des Volksmundes besagt, daß der Name nach der Sturmflut von 1532 entstand und so viel bedeutet wie, „auf höhere Stätte gerückt.“ Angeblich lagen die Häuser vor 1532 in der Nähe der Kirche, dies ist jedoch nirgends belegt. Heute gibt es in Rückenstadt 13 Häuser.
- Wranggaard ist bereits 1493 erwähnt, es ist der Hof „im Winkel“. 1762 heißt er auch Westergard. Über den Hof ist an anderer Stelle ausführlich berichtet. (Familie Sibbers in Klixbüll)
- Kathal hieß noch 1543 „Kattenshaie“. Der Name stammt aus dem dänischen und bedeutet „Katzenschwanz“. Die Lage der Häuser am Kathaler Weg liegen in einem Bogen, ähnlich wie ein Katzenschwanz. In besagter Schrift von W. Lesser heißt es dort: Dorf mit 5 Bohlstellen und einer Kate, zum Gute Klixbüllhof gehörig, Schuldistrict Rückenstadt. Die eigenständigen Gutsverwaltungen der beiden Güter „KlixbüllhoÜ und „Karrharderhof‘ wurde erst 1927 aufgehoben und der Verwaltung durch die Gemeinde Klixbüll unterstellt. Heute gehören zum Ortsteil Kathal 9 Häuser.
- Flühe ist aus einer alten Flurbezeichnung entstanden, welche 1557 in der Form „fluie“ erscheint. Es handelt sich um eine wasserreiche Gegend. 1648 ist ein Haus verzeichnet, 1853 heißt es bei Lesser: Flühe, eine Landstelle östlich von Rückenstadt, auch Flüde genannt. Heute gehören zu „Flühe“ 3 Häuser.
- Autor:Albert Panten
Flurbereinigung in Klixbüll
1802-1811
1957-1960
1989-1997
Klixbüll ist eine Geestrandgemeinde und liegt im Norden des Kreises Nordfriesland. Die Entfernung zur Kreisstadt Husum beträgt 43 km, zu den Unterzentren Niebüll und Leck 4 km bzw. 6 km.
Klixbüll ist ein ausgesprochenes Straßendorf. Die Besiedlung erstreckt sich hauptsächlich entlang der Bundesstraße 199. Daneben bestehen zahlreiche Einzel- und Weilersiedlungen in der nördlichen und in der südöstlichen Gemarkung.
Verkoppelung bzw. Feldaufteilung ist eine Bezeichnung für die Aufhebung von Flur-und Bewirtschaftungsgemeinschaften in einem Dorf. Das Ziel war die bessere Ausnutzung der Wirtschaftsflächen, für den Staat bedeutete diese Maßnahme einen besseren Steuerertrag. 1766 gesetzlich in Gang gebracht, nahm diese Maßnahme meist sehr viel Zeit in Anspruch.So auch in Klixbüll, wo zwischen 1802 und 1811 die Aufteilung des Ackerlandes vor sich ging. 1805 waren die Arbeiten, wie das Ausheben von Gräben und das Aufwerfen von Wällen, auf dem Höhepunkt.
Vor dieser Zeit waren die Grundbesitzer gezwungen,die Ländereien in Gemeinschaft zu bestellen, jetzt erhielt jeder nach seiner Quote einen festen Anteil an Land zur Bewirtschaftung.
Damit zerfiel die alte Dorfgemeinschaft. Für die damaligen Klixbüller waren die Änderungen weitaus gravierender als zur Zeit der folgenden Flurbereinigungen in unserem Jahrhundert.
Im Zuge des „Programm Nord“ wurde bereits ab 1957 eine Flurbereinigung durchgeführt. Die Vorplanung der Landesbauaußenstelle Husum wurde am 16.Oktober 1958 erstellt.
Im Jahre 1989 ist ein vereinfachtes Flurbereinigungsverfahren gemäß § 86 FlurbeG. als Zweitverfahren eingestellt worden.
Es sollen schwerpunktmäßig ökologische und landschaftspflegerische Maßnahmen durchgeführt werden.
Dazu erfolgt somit die Vorlage der Agrarstrukturellen Vorplanung.
Autor: Andreas Thomsen.
Der Klixbüller Koog hat eine Größe von 626 ha. Die äußeren Grenzen sind die Bundesstraße 199 bis zur Ecke Pulverturm, die Bundesstraße 5 bis Gasthafen und der Klixbüller Hauptsielzug bis zur Lecker Grenze.
Jeder Haus- und Grundstückseigentümer im Koog ist Mitglied im Verband, es sind z.Zt. 118 Mitglieder. Der Klixbüller Deich wurde um 1600 erbaut, er ist einer der ältesten Schutzdeiche an der Westküste. Die erste Koogsversammlung – so im Protokollbuch – wurde am 7.März 1925 unter Deichvogt Nis Thomsen abgehalten. Man hat damals überlegt, bei Gasthafen eine künstliche Entwässerung durchzuführen.
Verantwortlich für den Koog sind neun Sielvertreter und ein Deichvogt. Die Amtszeit ist laut Satzung auf 6 Jahre festgelegt.
Folgende Sielvertreter sind im Amt: Nico Jessen, Deichvogt Nis Heinrich Johannsen, stellv.Deichvogt Andreas Andresen, Ingwer Ingwersen, Peter Emil Jacobsen, Heinrich Johannsen, Werner Petersen, Bernd Rothmann, Hans Detlef Storm, Walter Zingler. (Stand 1997)
Der Koog wird künstlich entwässert. 17.631 m Rottgraben und 1.944 m Rohrleitung sorgen für einen guten Wasserablauf.
Das Klixbüller Schöpfwerk liegt an der Lecker Au, hier sind zwei elektrische Pumpen in Betrieb mit je 76 PS und einer Leistung von 1,1 m³ in der Sekunde.
Ein Sammelbecken sorgt für gleichmäßiges Laufen der Pumpen.
Für die Wirtschaftswege ist die Gemeinde verantwortlich. Die meisten Wege sind asphaltiert und sind daher für den Erholungsuchenden Urlauber, Radfahrer oder Wanderer besonders zu empfehlen.
Autor: Nico Jessen, Klixbüll
Die Benennung und Aufführung der Handwerker und gewerbetreibender Personen aus Klixbüll sind aus Archiven, früheren Zeitungsberichten und überlieferten mündlichen Erzählungen bekannt.
Die Reihenfolge dieser Zusammenstellung erfolgt ungefähr nach der Reihenfolge der Häuser und beginnt am Ortseingang im Osten des langen Straßendorfes Klixbüll.
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Die Unterstützung der mittellosen Personen oblag in alten Zeiten der Gemeinde. Es wurden auf Veranlassung der Gemeinde sogenannte Armenhäuser gebildet. Diese regelten die Hilfeleistungen an die Armen.
In den meisten Fällen wurden Sachleistungen gewährt. Das Geld hierfür wurde von den Bürgern erhoben, welche Land- oder Gewerbebesitz besaßen.
Der Maßstab bildete meistens die Steuerpflicht jener Bürger. Der Vorstand des Armenverbandes tagte meistens einmal im Monat. Der Gemeindevorsteher war immer anwesend.
Die Sachleistungen bestanden aus Mehl, Feuerung in Form von Torf oder Holz, Kleider und Schuhen. Manchmal wurde auch mit den Bauern vereinbart, daß diese täglich an eine bedürftige Familie 2 Liter Vollmilch sowie Butter und Eier lieferten. Die Bezahlung erfolgte aus der Armenkasse.
Es gab in Klixbüll auch sogenannte Armenhäuser. Um 1870 herum gab es in unserer Gemeinde etwa 7 solcher Häuser. Die Miete war sehr niedrig, manchmal wurde sie ganz erlassen. Es kam auch häufig vor, dass Kinder armer Leute durch den Armenverband in Familien vermittelt wurden, in denen sie mit Essen und Kleidung versorgt wurden.
Es wurde dann auch eine „Stelle“, das heißt, ein Lehrplatz- oder Arbeitsplatz für das Kind besorgt.
Alles in allem hatte der Armenverband eine sehr umfangreiche Aufgabe im Dorf zu erledigen. Uns liegen die Protokollbücher des Armenverbandes ab 1849 vor. Aus diesen gehen auch die Namen der Familien hervor, welche zur Armenkasse Beiträge zahlten.
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Am 01. Februar 1881 wurde in Klixbüll eine Postagentur mit Zustelldienst eingerichtet. Zum Zustellbereich gehörte auch die Ortschaft Braderup bis 1932.
Bis 1932 erfolgte die Postbeförderung von Niebüll aus mit einem Pferdefuhrwerk. Die Postagentur wurde am 01. März 1932 an dem neu in Niebüll eingerichteten Landkraftposten angeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt wird Braderup eine selbständige Poststelle.
Die Postagentur Klixbüll wird am 01. November 1932 in eine Poststelle II und am 01. Oktober 1939 in eine Poststelle I umgewandelt.
Zum Zustellbereich Klixbüll gehören 1962, Bosbüll, Bosbüllfeld, Buttersbüll, Flühe, Karrhardekof, Kathal, Klixbüllfeld, Klixbüllhof, Nord-Klixbüll, Rückenstadt, Stockholmacker und Wraagaard.
Die Poststelle I Klixbüll wurde am 01. April 1968 in eine Annahmepoststelle I umgewandelt. Frau Karoline Lützen, Ehefrau des bisherigen PH I, wurde als PHn I eingesetzt. Bisher war sie als Teilkraft tätig gewesen.
Der bis zum 31. März 1968 tätig gewesene PH I Julius Lützen wurde zum PA (V) Niebüll als Landzusteller versetzt und versieht den Zustelldienst in Klixbüll mit einem Dienstfahrzeug, da der Zustelldienst von diesem Zeitpunkt an von Niebüll aus durchgeführt wird.
Die Zustellerin, Arbeitnehmerin Frau Boguhn, wurde im Ortszustelldienst beim PA Leck eingesetzt. Die PHn I Karoline Lützen scheidet wegen Erreichen der Altersgrenze aus dem Postdienst aus.
Die Poststelle wird vom 01. April 1974 an von der neuen Posthalterin I Ingeborg Beckmann geführt.
Am 01 Juli 1974 wird die neue Poststelle I in Klixbüll im Hause der neuen Posthalterin Beckmann, Hauptstraße 67, in Betrieb genommen. Die bisherige Poststelle im Hause Lützen wird geschlossen.
Am 01. August 1995 wird die Poststelle bei Beckmann, Frau Beckmann scheidet wegen Erreichens der Altersgrenze aus dem Postdienst aus, geschlossen.
Vom 01. August 1995 bis zum 31. Dezember 1996 wird eine Poststelle in der alten Bäckerei Hansen eingerichtet. Die sich nicht mehr in Betrieb befindende Bäckerei wurde von Frau Sylvia Paysen gekauft. Sie betrieb den Laden weiter, hier befand sich auch die Postannahmestelle.
Sei dem 01. Januar 1997 gibt es in Klixbüll keine Poststelle mehr. Der Zustelldienst wird jetzt von Niebüll und Leck aus durchgeführt.
Die alte Poststelle Nis Nissen (Nis Post) in der Krügerstraße
Verfasser: Uwe Jacobs, Niebüll, Kiebitzreihe 9
Sehr geehrte Leser, dieser Aufsatz ist ein Versuch, die Geschichte des Polizeipostens in Klixbüll darzustellen. Ein Versuch, deshalb, weil es mir nicht möglich war, alle Quellen zu sichten. Ich habe als Quellen die Erinnerungen von Einwohnern, die Zeitungen des Lecker Anzeigers, das Archiv der Schutzpolizei in Kiel, das Archiv des „Sönderjylland Landsarkivet“ und andere Aufsätze herangezogen.
Mein Dank gilt allen, die mir Hilfe und Auskunft gegeben haben. Ich lege die Arbeit vor, um dem interessierten Leser anhand des mir vorliegenden Materials einen Einblick in die Geschichte der Polizei in Klixbüll zu bieten.
Gleichzeitig erhoffe ich mir eine Resonanz, um vorhandene Lücken zu füllen und eventuell vorhandene Fehler berichtigen zu können.
Gendarme, Landjäger und Polizisten in Klixbüll
Krüger 01.11.1893 – Ehrling bis 01.04.1903 – Lenz 15.06.1904 – Johannes Mau 02.04.1905
Friedrich August Wilhelm Flügel 02.01.1906 – Hermann Ottens 01.04.1913
Johann Oechsle April 1920 – Heinrich Siekermann Mai 1920 – Julius Ulonska Feb. 1928
Carsten Nissen Juli 1930 – Max Grabow März 1934 – Johannes Beckmann April 1935
Erich Lehmann Mai 1945 – Gerhard Baingo September 1946 – Gerhard Karl Hollstein Dezember 1947
Wilhelm Schröder September 1948 – Hans – Jürgen Heyer Juni 1949 – Gotthold Rosenau September 1950.
Die Geschichte des Polizeipostens in Klixbüll beginnt mit der Errichtung der Provinz Schleswig-Holstein durch Preußen. Nachdem Schleswig-Holstein 1866 preußische Provinz geworden war, wurde durch Erlaß des preußischen Königs in der Provinz eine Landgendarmerie eingerichtet, wie sie auch in den anderen preußischen Provinzen vorhanden war. Die Verteilung der Gendarmerie in der Provinz orientierte sich in etwa an den Kirchspielvogteibezirken, je Bezirk = 1 Gendarm.
In Klixbüll hat es bis zum 16. Mai 1957 einen Polizeiposten gegeben. Die letzte Polizeistation war in dem „Wachtmeisterhaus“ in der Hauptstraße 77. Wo der erste Gendarm seinen Wohnsitz und wo er sein Dienstzimmer hatte, war bisher nicht zu ermitteln.
(1: Gerd Stolz, die Geschichte der Polizei in Schleswig-Holstein.)
Als ersten Polizisten in Klixbüll habe ich den berittenen Gendarmen Krüger gefunden. Der Lecker Anzeiger berichtet am 2.11.1893, daß der Polizist Krüger nach Klixbüll übergesiedelt ist. Das preußische Provinzialhandbuch, das im Jahre 1897 erschienen ist, benennt ebenfalls den berittenen Gendarmen Krüger. Aber bereits im Jahre 1889 muß die Polizei in Klixbüll für „Ruhe und Ordnung“ sorgen, wie die Nordfriesische Rundschau unter dem 17. April 1889 berichtet:
Gestern wurde in der sogenannten Krügerstraße ein Individuum, welches soeben eine 8- wöchige Gefängnisstrafe verbüßt hatte, von unserem Gendarm Herrn Möller arretiert, weil derselbe bei einem hiesigen Wirte, welcher ihm keine Spirituosen verabreichen wollte, arg skandalierte.
Der freche Mensch zerriß wiederholt die ihm angelegten Handschellen und gebärdete sich wie unsinnig, so daß der Gendarm gezwungen wurde, von der Klinge Gebrauch zu machen. Stark gefesselt wurde anschließend der Stromer per Achse seinem alten Quartier, dem Gefängnis in Leck zugeführt, wo er jetzt hinter Schloß und Riegel seiner verdienten Strafe harrt.
Wie der in diesem Artikel beschriebene Gebrauch der Klinge ausgesehen hat, ist dort nicht weiter beschrieben.
Grundsätzlich galt, daß die Hand des Gendarmen gelassen am Griff seines Säbels lag und nur höchst selten genötigt war, diesen auch aus der Scheide zu ziehen oder ihn gar zu benutzen.
Die Autorität des Staates, dargestellt durch die Person des Ruhe und Sicherheit ausstrahlenden Gendarmen, wurde kaum in Frage gestellt. War der Säbel gezogen, so konnte sein Gebrauch auf verschiedene Weise geschehen. Der Säbel war als Stoß-, Hieb- und Schlagwaffe zu gebrauchen. Für den Einsatz des Säbels als Waffe gab es detaillierte Vorschriften. Möglicherweise ist der Gebrauch des Säbels in dem hier geschilderten Fall mit „flacher Klinge“ geschehen und der „Stromer“ ist hier ohne offene Verletzung davongekommen.
Der Gendarm Möller ist nicht in Klixbüll stationiert gewesen. 1891 wurde im preußischen Provinzialhandbuch in Leck ein Gendarm Möller aufgeführt, es kann angenommen werden, daß der in dem Zeitungsartikel genannte Gendarm Möller mit diesem identisch ist.
Für die Stationierung eines Gendarmen in Klixbüll mag die Geschichte mit dem „Individuum“ in der Krügerstraße, aber auch der Diebstahl von 80 Litern Buchweizengrütze 1879 aus der Klixbüller Mühle und der Brand des Mühlenhauses am 25.10.1888 eine Rolle gespielt haben.
Möglicherweise sah sich die Obrigkeit durch diese Vorkommnisse veranlaßt, durch die Stationierung eines Gendarmen für „Ruhe und Ordnung“ zu sorgen. Als Datum seines Dienstantritts können wir den 1. November 1893 annehmen.
In der Folgezeit finden sich in verschiedenen Quellen Nachrichten über den Gendarmen Krüger. Am 15. November 1894 verhaftete der „Gendarm Krüger“ den Amtsvorsteher und Hufener Sibbers. (2)
Am 3.12.1895 verhandelt die Gemeindevertretung darüber, „ob sie ihre Einwilligung dazu geben wolle, eine Wohnung aufzuführen, welche als Gendarm-Wohnung benutzt werden könne.“ (3)
2: Arnold Jessen, Tinningstedt: Jahrbuch Schleswigsche Geest.
3: Protokolle der Gemeindevertreter-Sitzungen.
Eine Abstimmung unter den Gemeindevertretern ergab:
4 Stimmen mit ja,
6 Stimmen mit nein.
Damit war die Sache abgelehnt. Die Angelegenheit mit der Gendarm-Wohnung hat die Gemeindevertreter weiter beschäftigt, denn bereits am 19.12.1895 beschäftigt sich die GV wieder mit der Gendarmwohnung.
Es heißt: „Es wurde erstens verhandelt über den Antrag des Herrn Amtsvorstehers Brodersen, ob die Gemeinde das von P. H. Petersen gekaufte Haus als Gendarmwohnung übernehmen wolle. Dieser Antrag wurde einstimmig abgelehnt.
Zweitens wurde der Antrag gestellt, ob das Kirchspiel einen jährlichen Miehtsbeitrag für den Gendarmen für das vorerwähnte Haus beitragen wolle.
Es wurde zur Verhandlung geschritten, und wurde einstimmig beschlossen, daß das Kirchspiel Klixbüll 25 M zur Miehte beitragen wolle, solange der Gendarm Krüger hier stationiert bleibe.“
Weiter ist aus mündlicher Überlieferung bekannt, daß der Gendarm Krüger ein tollkühner Reiter gewesen sein soll. Als die Klixbüller Mühle brannte, soll er mit seinem Pferd einen schnellen Ritt von Leck nach Klixbüll gemacht haben, um am Brandort präsent zu sein.
Am 22. Januar 1902 brannte die Klixbüller Mühle.
Der Lecker Anzeiger berichtet in der Ausgabe vom 27.07.1897:
„Klixbüll, 25. Juli:
Von einem empfindlichen Schaden wurde heute mittag Herr Gendarm Krüger in Klixbüll betroffen, indem nämlich sein weit und breit bekanntes Pferd mit dem rechten Hinterfuß in Stacheldraht gesessen hatte. Das Sprunggelenk ist so entfleischt, daß eine Heilung ausgeschlossen ist. Herr Krüger wird sein Tier nur ungern verlieren.“
Im Polizeiarchiv in Kiel sind Unterlagen über seine Person nicht mehr vorhanden. Am 21.03.1903 meldet wiederum der Lecker Anzeiger: „Herr Wachtmeister Ehrling in Klixbüll wird zum 1. April nach Mastrup im Kreise Hadersleben übersiedeln.“
Der nächste bekannte Gendarm in Klixbüll ist Wachtmeister Lensch, der am 15.06.1904 von Wanderup nach Klixbüll versetzt wird.
Dies ist wiederum einer Zeitungsmeldung aus dem Lecker Anzeiger zu entnehmen. Und am 17.01.1905 steht im Lecker Anzeiger, daß der Wachtmeister Lanz von Klixbüll nach Süderstapel versetzt wurde.
Hierbei handelte es sich zweifelsfrei um den berittenen Gendarmen Lenz, dieser wird im Preußischen Provinzialhandbuch 1897 in Wanderup aufgeführt.
Warum der Gendarm Lenz nur ein halbes Jahr in Klixbüll blieb, ist bis jetzt unbekannt.
Dem Protokoll einer Gemeindevertreterversammlung vom 25.06.1904 ist zu entnehmen, daß die Fouragelieferung für die Landgendarmerie f. d. Z. vom 1.07.1904 bis Ende Juni 1905 an den „Mindestfordernden verdungen wurde.“ Annehmer wurde der Landmann Lorenz Brodersen, er erhielt für 100 kg Heu 6 Mark; für 100 kg Stroh 4 Mark und für 100 kg Hafer 16 Mark.
Am 2. April 1905 meldet der Nachfolger des Gendarmen Lenz, der Gendarm Johannes Mau seiner vorgesetzten Dienststelle, dem Gendarmerieberitt Tondern:
Der Gendarmerieberitt Tondern schreibt am 24.12.1904 an die vorgesetzte Dienststelle in Schleswig:
„Als Nachfolger des interimistischen berittenen Gendarmen Nürnberg ist zum ersten Januar n. J. der Serg. Mau vom Feld. Art. Reg. 9 nach Klixbüll einberufen und zunächst zur Gendarmerieschule Einbeck kommandiert …“
Dem Schriftverkehr kann man entnehmen, daß nach der Versetzung des Gendarmen Lenz ein Gendarm Nürnberg als Polizist nach Klixbüll versetzt worden ist.
In seiner Meldung an seine vorgesetzte Dienststelle berichtet der Johannes Mau jedoch nur von seinem Vorgänger Lenz. Man kann vermuten, daß der Gendarm Nürnberg nur abgeordnet war für die Zeit, in der Johannes Mau auf der Gendarmerieschule in Einbeck war.
Über die Gendarmen Lenz und Nürnberg sind im Polizeiarchiv in Kiel keine Unterlagen vorhanden.
Johannes Mau ist 1877 in St. Johannes Kloster bei Schleswig geboren und hatte bis zum Ende des Jahres 1905 beim Königlichen-Feldartillerie-Regiment Nr. 9 in Itzehoe als Sergant gedient. Die 9. Gendarmerie-Brigade fordert in einem Schreiben den Johannes Mau beim Königlichen-Feldartillerie-Regiment Nr. 9 auf, sich am 2. Januar 1905 zum Antritt einer 6-monatigen Probedienstleistung als Gendarm in Klixbüll einzufinden.
Johannes Mau muß zunächst einen 3-monatigen Lehrkurs an der Gendarmerieschule in Einbeck leisten und so meldet Johannes Mau am 2. April 1905 seinen Dienstantritt in Klixbüll.
Der Gendarm Johannes Mau erhielt 1200 Mark Gehalt jährlich und vom 1. April 1905 an mtl. 72 Mark Wohnungsgeldzuschuß. Im Sommer heiratet Johannes Mau, seine Braut stammt aus Rendsburg. Am 1. November 1919 wird Johannes Mau in Tondern pensioniert.
Über seine Arbeit in Klixbüll und über das Verhältnis zu den Einwohnern ist nichts bekannt. Johannes Mau war nur kurze Zeit in Klixbüll.
Am 2. Januar 1906 soll sich der Unteroffizier (Hülfstrompeter) Friedrich August Wilhelm Flügel in Klixbüll zum Antritt der 6-monatigen Probedienstleistung melden. Zuvor muß auch dieser Gendarm für 3 Monate zur Gendarmerieschule in Einbeck. Friedrich August Wilhelm Flügel war 1876 geboren und hatte am 1. Oktober 1904 geheiratet, ein Sohn war am 21.03.1905 getauft worden.
Wo der Gendarm in Klixbüll gewohnt hat, ist nicht bekannt.
Am 29. Mai 1907 ist Flügel in Fleckeby stationiert, denn von hier aus berichtet er seiner vorgesetzten Dienststelle.
In dem kurzen Zeitraum von 1903 – 1907 waren in Klixbüll 5 Gendarme stationiert. Es ist schwer vorstellbar, daß die Polizisten sich in der kurzen Zeit ihres Aufenthaltes in dem Dorf einleben konnten und sich mit den Gewohnheiten und Gepflogenheiten der Bewohner vertraut machen konnten.
Für die Zeit von 1907 – 1913 konnte ich keinen Gendarmen in Klixbüll ermitteln. Es werden auch in dieser Zeit Polizisten in Klixbüll stationiert gewesen sein. In den mir zur Verfügung stehenden Quellen konnte ich jedoch keine finden.
Am 1. April 1913 wird der Fußgendarm Hermann Ottens von Klanxbüll nach Klixbüll versetzt. Er meldet sich am 3.4.1916 nach Braderup mit Wohnsitz an. Zu diesem Zeitpunkt ist Hermann Ottens verheiratet und hat 3 Kinder. Am 1.7.1916 wird Ottens nach Süderlügum versetzt. Die Wohnungssuche muß damals schon nicht einfach gewesen sein, denn Hermann Ottens kann offenbar in Klixbüll keine Wohnung nehmen.
Wer als Nachfolger des H. Ottens nach Klixbüll gekommen ist, konnte ich nicht ermitteln. Am 9. April 1920 verzieht der Gendarm Johann Oechsle von Klixbüll nach Tondern. Wie lange Johann Oechsle in Klixbüll Dienst versehen hat, ließ sich nicht ermitteln.
Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurden im November 1918 die Beamten der preußischen Landgendarmerie dem Innenministerium unterstellt. Mit diesem Schritt wurden die Gendarme vollständig aus der Unterstellung unter das Militär entlassen, dazu zählten insbesondere die Militärstrafgerichtsbarkeit, die Kriegsartikel, die Disziplinarstrafordnung für das Heer, die militärische Beschwerdeordnung, die Verordnung über das Heiraten der Militärpersonen und die Verordnungen über die Ehrengerichte der Offiziere.
Die Gendarmen wurden in unmittelbarem Staatsdienst stehende Beamte.
Ab dem Sommer 1920 wurde die Landgendarmerie in Landjägerei umbenannt. Der Gendarm hieß nunmehr Landjäger, die Gendarmenstation Landjägeramt.
Am 1. Mai 1923 übernimmt der Landjäger a. Pr. (auf Probe) Heinrich Siekermann das Amt des Polizisten in Klixbüll. Heinrich Siekermann ist verheiratet, hier in Klixbüll werden 3 Kinder geboren. In die Zeit des Landjägers Heinrich Siekermann fällt die Entscheidung der Gemeinde, für den Landjäger eine Wohnung zu errichten.
Am 4.11.1924 verhandelt die Gemeindevertretung betr. Landjägerwohnung, „wurde beschlossen, das Grundstück bei Chr. Sönke Hansen, der Gemeinde gehörend, als Bauplatz für die Landjägerwohnung herzugeben.“ Für den Bau der Landjägerwohnung ist der Gemeinde ein Zuschuß in Aussicht gestellt worden.
Bereits am 7.1.1925 berät die Gemeindevertretung wieder über den Punkt „Landjägerwohnung“. Der Kreisbaumeister Ströh aus Niebüll hat einen Kostenvoranschlag in Höhe von 11000 DM für den Neubau der Landjägerwohnung erstellt.
Die Gemeindevertreter sind der Meinung, daß dieser Vorschlag zu hoch ausgefallen ist und beauftragen daher den Zimmermann Julius Jensen mit der Anfertigung einer Zeichnung und einer Kostenermittlung.
Bereits am 15.01.1925 hat die zuvor gebildete Baukommission die neuen Kosten ermittelt. Der Neubau beläuft sich jetzt auf ca. 8000 DM. Der Bau soll öffentlich an einen Unternehmer in der Gastwirtschaft von Adolf Bossen vergeben werden.
Am 9. April 1927 beschäftigt sich die Gemeindevertretung wiederum mit der Landjägerwohnung. In dem Protokoll der Sitzung heißt es:
„Vom Kreisausschuß des Kreises Südtondern ist der Gemeinde Klixbüll eine Hauszinssteuer-Hypothek von 4000 Mark zum Bauen eines Wohnhauses für den hiesigen Landjäger gesichert.“ Da die gesamte Summe voraussichtlich nicht gleich ausbezahlt wird, beschließen die anwesenden Gemeindevertreter bei dem Heimstätte Schleswig-Holstein einen Zwischenkredit zu nehmen.
Die Gemeinden Tinningstedt, Karlum und Lexgaad erklären sich bereit mit beizutragen zu den Kosten des Landjägerhauses. Die Vertretung hält es für angebracht, „daß die genannten Gemeinden jährlich eine, nach der Einwohnerzahl entsprechende Summe, an die Gemeinde Klixbüll zu zahlen. Das Landjägerhaus bleibt Eigentum der Gemeinde Klixbüll.“
Auf einer weiteren Gemeindevertretersitzung, dessen Datum nicht mehr feststellbar ist, berichtet ein Mitglied der Baukommission über den Neubau der Landjägerwohnung.
Für die Baukosten nimmt die Gemeinde ein Darlehen in Höhe von 5000 DM bei der Kreissparkasse in Niebüll auf, da die Hauszinssteuerhypothek und der Mietvorschuß noch nicht gezahlt worden ist.
Am 10. Januar 1928 übernimmt Heinrich Siekermann das Landjägeramt in Sande.
Nachfolger in Klixbüll wird am 15.2.1928 der Landjäger Julius Ulonska. Dieser war zuvor in Hamburg bei der 1. Radfahrbereitschaft der Ordnungspolizei gewesen und hatte sich von dort aus zur Landjägerei in der Provinz Schleswig-Holstein gemeldet.
Ein wichtiger Grund für diese Bewerbung waren starke Kämpfe in Hamburg. Die Tochter von Herrn Ulonska hat Explosionen von Handgranaten in der Kaserne der Polizei in der Bundesstraße in Hamburg in der Erinnerung.
Julius Ulonska erteilte in Karlum Reitunterricht in seiner Freizeit, dies geschah auf einer Koppel nahe dem Haus von „Marten Aalborg“. Hans Jessen aus Karlum erinnert sich, daß der Reitunterricht einmal die Woche abgehalten wurde, der Landjäger Ulonska kam nicht mit dem Pferd, möglicherweise mit dem Auto oder Motorrad.
Am 15.2.1929 wird Julius Ulonska vom Landjäger auf Probe zum Oberlandjäger befördert.
Am 1.4.1930 wird Ulonska zum Landjägeramt in Niebüll versetzt. Julius Ulonska verzieht am 20.5.1930 nach Niebüll, in die Tondernstraße.
Am 4. Juli 1930 meldet sich der Landjäger Carsten Nissen in Klixbüll, im Wachtmeisterhaus, wohnhaft. Der Landjäger Nissen war zuvor in Gülzow, Kreis Herzogtum Lauenburg wohnhaft gewesen. Über den Landjäger Carsten Nissen ist nichts weiter bekannt, das Foto erhielt ich von einer Tochter des Landjägers Siekermann.
Carsten Nissen mit Ehefrau und Tochter
Am 1.3.1934 wird der Polizist Max Grabow aus Kiel nach Klixbüll versetzt. Max Grabow war 1899 in Pasewalk geboren und am 18.11.1919 in die Sicherheitspolizei in Kiel eingetreten.
Am 1.3.1934 tritt er seinen Dienst als Gendarmerie-Hauptwachtmeister a. Pr. In Klixbüll an.
Am 25.1.1934 war im Rahmen der „Verreichligung der Polizei“ der alte Begriff Gendarmerie wieder eingeführt worden.
Während bisher die Polizei stets Sache der Länder gewesen war, wurde sie nach 1933 Angelegenheit des Reiches. Eine Fülle der Verordnungen und Gesetzen wurde erlassen, um eine starke und umfassende Reichspolizeigewalt zu schaffen.
Grabow ist verheiratet und hat zwei Töchter.
Bereits am 1.2.1935 versieht Grabow wieder seinen Dienst in Flensburg. Warum Max Grabow nur 11 Monate Dienst in Klixbüll verrichtet hat, ist nicht bekannt.
Am 1.4.1935 meldet der nächste Gendarm in Klixbüll seiner vorgesetzten Dienststelle seinen Dienstantritt. Es ist Johannes Beckmann. Auch Beckmann ist 1899 geboren.
Er schreibt:
Am 1.4.1935 bin ich in meinem Standort Klixbüll eingetroffen, habe die Dienstgegenstände übernommen und den Dienst angetreten. Meine Wohnung befindet sich bei dem Gastwirt Grundt in Klixbüll. Durch Fernsprecher bin ich durch Amt Niebüll Nr. 461 zu erreichen.
Der Wohnsitz meiner Familie befindet sich in Flensburg. Johannes Beckmann konnte nicht sofort mit seiner Familie in das Wachtmeisterhaus einziehen. Zuvor mußte die Familie Grabow das Haus räumen und in eine neue Wohnung einziehen.
Beckmann zieht mit Ehefrau und 5 Kindern am 28.5.1935 in das Wachtmeisterhaus ein. 1939 wird an das bestehende Haus ein Anbau gefügt. Beckmann hat ein Dienstfahrrad, 1943 /44 erhielt er ein Dienstmotorrad.
Nach Kriegsende wird Beckmann mit Wirkung vom 31.10.1945 von der Militär – Regierung aus dem Dienst entlassen.
Mit Wirkung vom 1.1.1946 wird Beckmann Lt. Verfügung der Militär-Regierung wieder eingestellt.
Am 31.8.1946 verunglückt der Polizeimeister Johannes Beckmann bei einem Motorradunfall in der Hattstedter Marsch tödlich. Als am 31. August der Gendarmeriewachtmeister Beckmann von hier mit einem Kollegen auf dem Kraftrad nach Husum fahren wollte, kam in der Nähe von Hattstedt eine Herde Schafe über den Weg gelaufen. Eins der Tiere lief vor das Kraftrad, so daß die Fahrer zu Fall kamen, wobei Herr Beckmann so schwer verletzt wurde, daß er kurze Zeit später verstarb.
Hans Beckmann hatte schon im Juni einen schweren Motorradunfall, von dem er sich jetzt soweit erholt hatte, daß er Dienst tun konnte. Der Unfall erregt allgemeine Teilnahme, da Beckmann Frau und zwölf unversorgte Kinder hinterläßt.
Kurz vor Kriegsende, am 5.5.1945, wurde der Polizeibeamte Erich Lehmann dem Gendarmerieposten Klixbüll zugeteilt.
Erich Lehmann war zuvor Angehöriger der Wehrmacht gewesen und von dem damaligen Chef der Gendarmerie in Niebüll, Mölk, in die Polizei übernommen worden.
Erich Lehmann blieb bis Anfang August in Klixbüll und wurde dann nach Süderlügum versetzt.
Als sein Nachfolger wird der Polizist Gerhard Baingo nach Klixbüll einberufen. Herr Baingo erinnert sich, daß er im Dienstzimmer gearbeitet, gewohnt und geschlafen hat.
Vom 1.9.1946 bis 30.11.47 versieht Herr Baingo Dienst in Klixbüll, dann wird er nach Ladelund versetzt.
Nachfolger wird Gerhard Karl Hollstein, er ist zu diesem Zeitpunkt 30 Jahre alt. Karl Hollstein bleibt nur 9 Monate Polizist in Klixbüll, am 1.9.1948 wird er nach Flensburg versetzt. Herr Hollstein wäre gerne länger Polizist in Klixbüll geblieben, aber aus Geldmangel, der Staat konnte das Trennungsgeld nicht länger bezahlen, wurde er nach Flensburg, an den Wohnsitz seiner Familie, versetzt.
Herr Hollstein kann sich an eine recht „turbulente“ Zeit erinnern. Viehdiebe und Einbrecher hielten die Polizei in Atem. Die Ausrüstung der Polizisten zu der Zeit war mangelhaft. Festgenommene konnten nicht untergebracht werden, zu ungewöhnlichen Zeiten mußte ein Landwirt gebeten werden, den Gefangenentransport mit dem Traktor durchzuführen.
Karl Hollstein ist ein sehr aktiver Polizist gewesen, er erhält eine Anerkennung für die Ermittlung von 15 Personen, die er des Schafdiebstahls, der Wilddieberei, des Einbruchs, des Schwarzhandels und der Hehlerei überführt.
Herr Hollstein wußte um eine schwere Lage der Bevölkerung, so schreibt er, daß es bei den Kontrollen nicht immer leicht war, die richtige Entscheidung zu treffen, es gab damals viel Elend.
Nachfolger von Gerhard Karl Hollstein wird der Polizist Wilhelm Schröder, der zum Zeitpunkt 32 Jahre alt war. Auch Wilhelm Schröder bleibt nur 9 Monate in Klixbüll. Schröder bewohnt ein kleines Zimmer in dem Wachtmeisthaus, die Witwe des verunglückten Johannes Beckmann bewohnt mit ihren Kindern noch das Dienstgehöft.
Am 31.5.1949 endet die Dienstzeit von Wilhelm Schröder in Klixbüll.
Nachfolger wird der Polizei-Wachtmeister Hans Jürgen Heyer. Er ist zum damaligen Zeitpunkt 21 Jahre alt. Hans Jürgen Heyer bleibt 15 Monate in Klixbüll, er wird am 31.5.1950 zur Ausbildungsabteilung in Kiel versetzt.
Nun wird Gotthold Rosenau Polizist in Klixbüll. Das Wachtmeisterhaus ist zwischenzeitlich frei geworden. Frau Beckmann hat eine andere Wohnung bezogen, Gotthold Rosenau kann mit seiner Familie einziehen.
Am 15.5.1957 endet die Geschichte des Polizeipostens Klixbüll, ab dem 16.5.1957 versieht Gotthold Rosenau seinen Dienst in Niebüll.
Dem Polizeiposten Klixbüll ist es genauso ergangen wie den anderen, benachbarten Polizeiposten. Ladelund, Achtrup, Sande und Stadum wurden ebenfalls aufgelöst.
Die Polizeilichen Aufgaben werden für die Klixbüller Einwohner von der Polizeistation Leck wahrgenommen. Die Zentralisierung der Dienststellen wird wohl in Zukunft noch weiter fortschreiten.
Hier ist die Benennung von Personen, die gegen Ende des Krieges als Heimatvertriebene oder Ausgebombte nach Klixbüll kamen.
Die Befragung der Familien, bei denen die Flüchtlinge unterkamen, hat Christian Enewaldsen dankenswerterweise durchgeführt.
Es war nicht immer leicht , die Namen und die genaue Anzahl der Familienmitglieder zu erfragen, da die Ereignisse schon fast 50 Jahre zurück liegen. Daher ist es möglich, daß die eine oder andere Familie nicht erfaßt oder bei dieser oder jener Familie ein Mitglied übersehen wurde. Diese Auflistung der Familien und deren Personenzahl erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir wären jedoch dankbar, wenn Bürger aus unserer Gemeinde uns noch Hinweise auf Fehler oder Versäumnisse geben würden. Diese könnten dann bei späteren Aufzeichnungen von Nutzen sein. (Andreas Thomsen)
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Einwohner, welche Friesisch sprachen, und meist Anfang des 20. Jahrhundert durch Erwerb von Haus – und Grundbesitz oder Heirat, aus den friesischen Ortschaften nach Klixbüll siedelten.
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